Fotos: Roman Hermann
individuell_gemeinsam Gemeinschaftsausstellung mit Anna Lagosch, 25.09.-15.10.22, Neckarspinnerei Quartier, Wendlingen
Ulrike Heinzelmann hinterfragt die Zukunft der Neckarspinnerei, die unweigerlich an uns Menschen gebunden ist. Sie porträtiert mit Ihren 22 großformatigen Gemälden einen Querschnitt unserer Gesellschaft – Menschen, die zukünftig in der Neckarspinnerei leben und arbeiten könnten. Jeden einzeln, als selbstbewusstes Individuum, in seiner persönlichen Lebensphase und in seiner Darstellung gleichberechtigt. Der klar strukturierte, offene Raum schafft die symbiotische Verbindung zwischen ihnen.
Die Zukunft der Neckarspinnerei wird ein soziales Konstrukt sein, geprägt von der Verschiedenheit im Miteinander, Offenheit und Toleranz. Zukunft ist nicht real, sie ist eine Imagination in unserem Kopf. Wir können sie nicht fixieren. Zukunft ist ein Prozess über die Zeit und Zeit bedeutet Veränderung. Daher wird die Zukunft der Neckarspinnerei und deren Menschen immer in Bewegung sein, sich immer wieder neu orientieren und an die gegebenen Veränderungen anpassen.
Unser Denken von Zukunft beeinflusst unser Handeln im Hier und Jetzt. Die mutigen Ideen und Planungen zur Veränderung der Neckarspinnerei setzen Impulse für diese Zukunft, eröffnen Chancen und erschließen neue Möglichkeitsräume und Optionen – für Alle und für jeden Einzelnen.
Wie gehe ich, wie gehen wir damit um?
Wer sind die Menschen, die in der Neckarspinnerei arbeiten, leben, Zeit verbringen werden?
Könnte ich einer von ihnen sein – mit der für eine Gemeinschaft notwendigen Toleranz, Empathie und Respekt?
An was orientiere ich mich, an Vergangenem, am Heute?
Hinterfrage ich, ob das, was wir bisher dachten, auch morgen noch richtig ist?
Steht die persönliche Agenda im Vordergrund, oder die der Gemeinschaft, die den Herausforderungen der Zukunft besser begegnen könnte?
Auszüge aus der Eröffnungsrede zur Kunstausstellung individuell_gemeinsam im Neckarspinnerei Quartier, Wendlingen,
am 25. September 2022
von Dr. Angela Zieger, Kunsthistorikerin
„Lange Nacht der Museen“, Gruppenausstellung im Rathaus Stuttgart
Auswahl Bilder im Profil Einrichtungshaus, Esslingen
„Diplomausstellung“, Gruppenausstellung im Rathaus Stuttgart
2021
Fotos: Roman Hermann
„Anders betrachten“ – Gemeinschaftsausstellung mit Anna Lagosch, 24.10.–14.11.21, Fabrik 1887, Esslingen
Viele persönliche Lebensmodelle sind von gesellschaftlichen Normen geprägt. ‚Schick‘ oder ‚angesagt‘ ist, wer Erfolg, Status und Macht hat. Das schafft soziale Anerkennung und Bestätigung. Soziale Missachtung wird gefürchtet.
Anerkennung und Bestätigung können wie Drogen wirken. Auf der Jagd nach diesen vermeintlichen Glücksgefühlen, gerät manches außer Kontrolle, persönliche Grenzen werden überschritten. Hinzu kommt, dass eine sich rapide verändernde Gesellschaft immer neue Maßstäbe setzt, die auf Dauer nicht befriedigt werden können. Druck und Stress, Frust, Unzufriedenheit, Aggressivität, überzogene Handlungen oder auch Scheitern und Krankheiten können Folgen sein.
Die Bilder treten mit diesem gesellschaftskritischen Thema in Dialog mit uns. Sie transportieren Stimmungen und Empfindungen unserer Gesellschaft und schaffen Atmosphäre und Tiefe, die einen spürbaren Sog und eine emotionale und persönliche Auseinandersetzung beim sensiblen Betrachter hervorrufen. Fragen werden aufgeworfen und zum Nachdenken angeregt.