face_to_face – Eine künstlerische Reise der Begegnungen und des Dialogs. Kunstausstellung vom 04. Mai – 23. Juni 2024.
„face_to_face“ ist eine intime Begegnung mit Jugendlichen der Jugendhilfeeinrichtung Ziegelhütte, die am Rande der Schwäbischen Alb eine tragfähige Perspektive für ihre Zukunft suchen.
In Zusammenarbeit mit dem Fotografenteam Roman Hermann und Kathrin Münzenmaier ist in einem einzigartigen Spiel aus Farbe, Malerei und Fotografie eine beeindruckende Serie aus Einzel- und Gruppenportraits entstanden. Diese öffnen eine Tür zu einer Welt, in der die Jugendlichen nicht auf gewöhnliche Art und Weise gezeigt, sondern in ihrer Tiefe und Individualität wahrgenommen werden. Ein Unterfangen das maßgeblich vom Vertrauen der Jugendlichen in das künstlerische Team abhing, da nicht vorhersehbar war, ob sie sich auf diese kreative Reise einlassen würden.
„face_to_face“ ist ein Gegenüberstehen: die Jugendlichen einerseits sich selbst und untereinander. Andererseits der Dialog mit dem Künstlerteam, den Ausstellungsbesuchern, der Ziegelhütte und der Schwäbischen Alb. Hinzu kommt die Begegnung der fotorealistischen Darstellung mit gemalter künstlerischer Interpretation. Ein dichtes Netzwerk, das eine einzigartige Präsenz entfaltet, den Betrachter ergreift, seinen Blickwinkel neu justiert und die Jugendlichen auf beeindruckende Art und Weise sichtbar macht.
Die Ausstellung lädt ein, den Menschen zu erkunden und sich auf einer emotionalen Ebene berühren zu lassen. Jedes Bild erzählt eine Geschichte, jeder Pinselstrich manifestiert ein Gefühl, und jedes Gesicht ruft dazu auf, hinzusehen und nachzudenken. „Face to Face“ möchte die Augen öffnen für soziale Ungleichheiten und Probleme, um das Bewusstsein für die verschiedenen Lebensrealitäten zu schärfen.
Eröffnung der Ausstellung: Sonntag, 05. Mai, 11 Uhr
Begrüßung: Hendrik van Woudenberg, Geschäftsführer Ziegelhütte
Einführung: Dr. Günter Baumann, Kunsthistoriker
Musik: Matthias Leucht
Öffnungszeiten:
Donnerstag und Freitag 14-17 Uhr
, Samstag 12-17 Uhr,
Sonn- + Feiertage 10-17 Uhr
Führungen durch die Ausstellung, jeweils 15 Uhr:
Muttertag 12. Mai, Pfingstmontag 19. Mai, Fronleichnam 30. Mai, Sonntag 02. Juni, Sonntag, 16 Juni, Sonntag 23. Juni
2023
Schwarzwald 2.0 Kunstausstellung, 03.12. – 17.12.23, Seminarhaus Bachbauernhof, Alpirsbach
„Schwarzwald 2.0” ist eine malerische Hommage an die Frauen des Schwarzwaldes. Ulrike Heinzelmann rückt sie mit ihren emotionalen Gemälden in den Mittelpunkt. Karin Beilharz, die als erste Frau, heute den Bachbauernhof in 9. Generation führt, verbindet Heinzelmanns Bilder mit dem Hof und macht die Frauen in der rund 300 Jahre alten Familiengeschichte durch Erzählungen sichtbar.
Heinzelmanns farbintensive, häufig bildfüllende und frontal gemalten Portraits verbinden das traditionelle Frauenbild des Schwarzwalds mit Darstellungen moderner, selbstbewusster Frauen. Ihre emotionalen und kraftvollen Werke fordern zu einem tiefgründigen Dialog heraus, indem sie die Rolle der Frau im zeitlichen Wandel beleuchten und uns anregen, über Vergangenheit, Tradition und die heutige Zeit nachzudenken. Im Fokus steht die Betrachtung der Aufgaben, Verantwortung und Sichtbarkeit der Frauen früherer Zeiten, verbunden mit der Frage, wie diese Frauen in der heutigen Welt leben würden.
In der Ausstellung sind die „Selbstbestimmten“, die „Mutigen“, die „Resistenten“ oder auch die „Souveränen“ zu entdecken. Aufrecht in ihrer Haltung, ernst im Ausdruck – die Frauen offenbaren ein Stückweit ihre Seele. „_ich bin“ ist der Titel des großen Bildes im Eingangsbereich – eine moderne Schwarzwälderin, im Halbportrait überlebensgroß dargestellt. Sie trägt mit Stolz die alte Alpirsbacher Tracht und schaut uns selbstbewusst direkt in den Augen. Heinzelmann zitiert dazu Erich Fromm: „Wenn ich bin, der ich bin, und nicht, was ich habe, kann mich niemand berauben oder meine Sicherheit und mein Identitätsgefühl bedrohen. Mein Zentrum ist in mir selbst.“
Auswahl Bilder auf der „Kulinart frühling“, die Messe für Genuss und Stil in Stuttgart
Auswahl Bilder im Profil Einrichtungshaus, Esslingen
2022
Fotos: Roman Hermann
individuell_gemeinsam Gemeinschaftsausstellung mit Anna Lagosch, 25.09.-15.10.22, Neckarspinnerei Quartier, Wendlingen
Ulrike Heinzelmann hinterfragt die Zukunft der Neckarspinnerei, die unweigerlich an uns Menschen gebunden ist. Sie porträtiert mit Ihren 22 großformatigen Gemälden einen Querschnitt unserer Gesellschaft – Menschen, die zukünftig in der Neckarspinnerei leben und arbeiten könnten. Jeden einzeln, als selbstbewusstes Individuum, in seiner persönlichen Lebensphase und in seiner Darstellung gleichberechtigt. Der klar strukturierte, offene Raum schafft die symbiotische Verbindung zwischen ihnen.
Die Zukunft der Neckarspinnerei wird ein soziales Konstrukt sein, geprägt von der Verschiedenheit im Miteinander, Offenheit und Toleranz. Zukunft ist nicht real, sie ist eine Imagination in unserem Kopf. Wir können sie nicht fixieren. Zukunft ist ein Prozess über die Zeit und Zeit bedeutet Veränderung. Daher wird die Zukunft der Neckarspinnerei und deren Menschen immer in Bewegung sein, sich immer wieder neu orientieren und an die gegebenen Veränderungen anpassen.
Unser Denken von Zukunft beeinflusst unser Handeln im Hier und Jetzt. Die mutigen Ideen und Planungen zur Veränderung der Neckarspinnerei setzen Impulse für diese Zukunft, eröffnen Chancen und erschließen neue Möglichkeitsräume und Optionen – für Alle und für jeden Einzelnen.
Wie gehe ich, wie gehen wir damit um?
Wer sind die Menschen, die in der Neckarspinnerei arbeiten, leben, Zeit verbringen werden?
Könnte ich einer von ihnen sein – mit der für eine Gemeinschaft notwendigen Toleranz, Empathie und Respekt?
An was orientiere ich mich, an Vergangenem, am Heute?
Hinterfrage ich, ob das, was wir bisher dachten, auch morgen noch richtig ist?
Steht die persönliche Agenda im Vordergrund, oder die der Gemeinschaft, die den Herausforderungen der Zukunft besser begegnen könnte?
Auszüge aus der Eröffnungsrede zur Kunstausstellung individuell_gemeinsam im Neckarspinnerei Quartier, Wendlingen,
am 25. September 2022
von Dr. Angela Zieger, Kunsthistorikerin
„Lange Nacht der Museen“, Gruppenausstellung im Rathaus Stuttgart
Auswahl Bilder im Profil Einrichtungshaus, Esslingen
„Diplomausstellung“, Gruppenausstellung im Rathaus Stuttgart
2021
Fotos: Roman Hermann
„Anders betrachten“ – Gemeinschaftsausstellung mit Anna Lagosch, 24.10.–14.11.21, Fabrik 1887, Esslingen
Viele persönliche Lebensmodelle sind von gesellschaftlichen Normen geprägt. ‚Schick‘ oder ‚angesagt‘ ist, wer Erfolg, Status und Macht hat. Das schafft soziale Anerkennung und Bestätigung. Soziale Missachtung wird gefürchtet.
Anerkennung und Bestätigung können wie Drogen wirken. Auf der Jagd nach diesen vermeintlichen Glücksgefühlen, gerät manches außer Kontrolle, persönliche Grenzen werden überschritten. Hinzu kommt, dass eine sich rapide verändernde Gesellschaft immer neue Maßstäbe setzt, die auf Dauer nicht befriedigt werden können. Druck und Stress, Frust, Unzufriedenheit, Aggressivität, überzogene Handlungen oder auch Scheitern und Krankheiten können Folgen sein.
Die Bilder treten mit diesem gesellschaftskritischen Thema in Dialog mit uns. Sie transportieren Stimmungen und Empfindungen unserer Gesellschaft und schaffen Atmosphäre und Tiefe, die einen spürbaren Sog und eine emotionale und persönliche Auseinandersetzung beim sensiblen Betrachter hervorrufen. Fragen werden aufgeworfen und zum Nachdenken angeregt.